©Foto: Hiền Võ

ProQuote Film setzt mit führenden Produktionsfirmen, Sendern und Förderinstitutionen neue Maßstäbe für eine gerechtere Filmbranche – und verzeichnet mit 20 unterzeichneten Selbstverpflichtungen einen wichtigen Erfolg.

Unter dem Leitmotiv „Learning by Doing – Vielfalt als Erfolgsfaktor“ lud ProQuote Film im Rahmen der 75. Berlinale am 14.02.2025 zur exklusiven Fishbowl-Diskussion ein. Sie bot die Gelegenheit, gemeinsam mit den Panelist*innen Yvonne Abele (Saxonia Media), Christine Hartmann (Studio Zentral), Philipp Käßbohrer (btf), Christoph Pellander (ARD Degeto Film), sowie auf dem hot seat u.a. Helge Albers (MOIN) und Norina Lin-Hi (FFA) bereits umgesetzte Inklusions- und Diversitäts-Strategien zu reflektieren und Best Practices zu teilen. 

Die Erfahrungsberichte der Speaker*innen ergänzten im Austausch den von Expert*innen entwickelten Leitfaden für eine DE&I-Selbstverpflichtung, der eine praxisorientierte Unterstützung bieten soll. Vor dem Hintergrund des Wegfalls des Diversitätsbeirats im Filmförderungsgesetz (FFG) verstärkt ProQuote Film seine Initiative für eine freiwillige Selbstverpflichtung in den Bereichen Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DE&I) – und stößt auf breite Zustimmung in der Branche. 

Bereits 2018 setzte sich ProQuote Film gemeinsam mit der ARD Degeto Film für eine Selbstverpflichtung zur Frauenquote im Bereich Regie ein – mit Erfolg: Im Jahr 2024 übertraf Degeto die gesetzte Quote in ihrem Hauptprogramm. In diesem Jahr konnte der Kreis der Teilnehmenden erheblich erweitert werden: Neben der Degeto beteiligten sich auch die UFA, die ndF:, die FFA, MDR, Saxonia Media, Studio Hamburg Production Group, Constantin Film, Network Movie, Bavaria sowie weitere führende Produktionsfirmen, Filmförderinstitutionen, Sender und Filmschaffende an der Initiative. Bereits nach den Gesprächen haben erste Firmen eine Selbstverpflichtung unterschrieben, darunter die ndF, die UFA, Studio Zentral, Studio Hamburg Production Group, Network Movie, die btf, RISING GAZE, DREI SCHWESTERN Produktionen und The Imposters.

Zusätzlich traten die Selbstverpflichtungen der Content-Firmen Satel Film, Story House Productions, Bavaria Fiction, Bavaria Entertainment und Saxonia Media aus der Bavaria Film Gruppe sowie der Fiction-Firmen 307 Production, Amalia Film, Letterbox Filmproduktion, Nordfilm, Real Film Berlin und Friday Film unter dem Dach der SHPG hinzu.

Ein gemeinsames Bekenntnis zur Vielfalt

Die unterzeichnenden Unternehmen und Institutionen setzen sich mit Überzeugung für eine vielfältige, inklusive und faire Film- und Medienlandschaft ein. Denn: Nur eine Branche, die Diversität lebt, bleibt zukunftsfähig und sichert nachhaltig die Qualität ihrer Produktionen.

Mit der gemeinsamen Selbstverpflichtung bekräftigen die Beteiligten ihren Anspruch, eine moderne, wettbewerbsfähige und gerechtere Filmbranche aktiv mitzugestalten. Die Vereinbarung basiert auf vier zentralen Zielen: einer Ceiling Quote, einem Diversity-Monitoring, einem sicheren Arbeitsumfeld sowie einem diversitäts- und klischeebewusstes Storytelling. 

Vielfalt als Erfolgsfaktor

Dass Diversität nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch ein wirtschaftlicher Vorteil ist, belegt die McKinsey-Studie ‚Diversity Wins: How Inclusion Matters‘ von 2020. Während international DE&I-Maßnahmen zunehmend in Frage gestellt oder sogar verboten werden – wie etwa in den USA – setzt ProQuote Film mit seiner Initiative ein klares Zeichen gegen diesen globalen Backlash.

„Die Film- und Fernsehbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Vielfalt ist dabei ein zentraler Wachstumsmotor – das große Interesse an unserer Veranstaltung zeigt, dass die Branche aktiv an ihrer Zukunft arbeiten will, anstatt sie dem Zufall oder der Politik zu überlassen.“ – (Eva Maria Sommersberg, Vorstand PQF)

Chancen durch Eigenverantwortung

Mit dem Wegfall des Diversitätsbeirats liegt die Verantwortung für DE&I nun in den Händen der Unternehmen. ProQuote Film sieht darin eine Chance: Ohne regulatorische Vorgaben können individuelle Maßnahmen erprobt und gezielt weiterentwickelt werden. Ein praxisnaher Leitfaden, entwickelt von Expert*innen, bietet dabei Orientierung und Unterstützung.

Nächste Schritte

Im Nachgang soll für die Teilnehmer*innen des Tages ein Maßnahmenkatalog erarbeitet werden, der die in der Fishbowl-Diskussion besprochenen Maßnahmen und praktischen Diversity Tools (z.B.  OMNI inclusion, Filmmakers Drehbuch Analyse Tool) zusammenfasst und als praktischer Guide für die Branche dienen kann.

Die während des Kongresses erarbeiteten Selbstverpflichtungen werden in den nächsten Wochen finalisiert und an die jeweiligen Unternehmensstrategien angepasst. Anschließend wird eine gemeinsame Pressemitteilung veröffentlicht, in der die unterzeichnenden Unternehmen und Institutionen benannt werden.

Mit dieser Initiative bekräftigt ProQuote Film: Die Zukunft der Filmbranche liegt in der Vielfalt – und sie beginnt jetzt.

Die Fishbowl-Diskussion wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Filmförderungsanstalt und dem Medienboard Berlin-Brandenburg. Förderer des anschließenden Sponsor Networking waren das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Filmförderungsanstalt, Medienboard Berlin-Brandenburg, MOIN Filmförderung, ARD Degeto, Filmmakers, BRLO Craft Beer.

Hier ein kurzer Video-Recap des ProQuote Film Kongresses 2025 im Rahmen der 75. Berlinale! (Einfach draufklicken!)